Startseite

Mittwoch, 21. Januar 2015

Sind wir reif genug für das Internet?

Wenn jetzt jemand erwartet, ich würde mit diesem Artikel diese Frage beantworten wollen, dann muss ich diesen enttäuschen. 

An die Beantwortung dieser anspruchsvollen Frage haben sich schon ganz andere rangetraut und die Meinungen sind so konträr wie vielfältig.

Seit Unzeiten war ich schon immer ein Bücherwurm, wechelndes Interesse je nach Lebensalter und seit ich blogge sind es Ebooks, am liebsten kostenlos ( aber ganz gute Qualität hat manchmal auch einen Preis ). Dabei fiel mir noch im vergangenen Jahr ein Buch auf, was inzwischen gelesen ist, mit dem Titel 

Digitale Aufklärung:  Warum uns das Internet klüger macht.

Was mir aber zuerst auffiel war nicht der Buchtitel, sondern das Autorenduo Ossi Urchs und Tim Cole.  Ossi Urchs ?, natürlich der Internet-Pionier mit den markanten roten Dreadlocks, die er im Zuge seiner heimtückischen Krankheit schon einige Zeit vor seinem Tod mit nur 60 Jahren ( am 25.09.2014 ) lassen mußte.  


Er galt als der Guru des deutschen Internets, als Digital-Pionier,  von dem Tim Cole, Freund und Mitautor, sagte, er sei der einzige Mensch gewesen, den er kannte, der in einem Absatz den kühnen Bogen von den hinduistischen Upanishaden-Schriften bis in die Netzwerktheorie der Neuzeit spannen konnte. Das Internet, das war für Ossi Urchs immer klar, ist mehr als Technik: Es sind die Menschen, die am Computer sitzen und immer mehr Zeit in dieser faszinierenden Welt hinter dem Bildschirm verbringen. Wie sie dort leben, welche Möglichkeiten sie haben, und wie sie mit den Risiken umgehen - das trieb ihn um, damit befasste er sich in seinen vielen Vorträgen und Fernsehinterviews. 

Die Internet - Revolution sah er als riesige Chance, die Welt neu zu gestalten. Nur wenn wir selbst die neuen Regeln und Werte für das Digitalzeitalter schaffen, sagte er, werden wir am Ende in einer total vernetzten Welt noch menschenwürdig leben können. 

Mit Internetkritikern wie dem ebenfalls zu früh verstorbenen Frank Schirrmacher konnte er nichts anfangen. Das waren für ihn Kulturpessimisten, er blieb Optimist.
Deshalb hätte er sich möglicherweise mit Andrew Keen gezofft, dessen Buch 
Das digitale Debakel: Warum das Internet gescheitert ist - und wie wir es retten können.
erst vorgestern auf den Markt kam.

Welch gegensätzliche Buchtitel,   aber das muss ich betonen, Andrew Keens Buch kenne ich noch nicht, also kann und will ich den Inhalt nicht bewerten.
   

 
 Nachdem Ossi Urchs in einem kurzem Video zu Wort gekommen ist, noch ein Zitat von ihm, was mir besonders gut gefällt und seine Persönlichkeit verdeutlicht.

" Wenn wir lernen, im Informationsstrom zu schwimmen wie Fische, werden wir zu neuen Ufern gelangen - und bessere, klügere Menschen werden ".
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen