Was dem Blogger lieb und teuer ist
Unter der Überschrift " Was der Networker von einer kleinen Miezekatze lernen kann " hatte ich am 20.02.2015 einen Beitrag veröffentlicht, wobei der "Autounfall" unseres Katerchens namens Happy der Aufhänger für meine kurze Abhandlung war. Der Unfall war am 03.11.2014.
Nun
hatten wir vor ein paar Tagen den 03.11.2015 und unser junger Kater,
der irgendwie zu Haus und Garten dazugehörte - ist nicht mehr.
Bevor ich schildere, was passiert ist, hier nochmal ein Auszug aus meinem Artikel von Februar:
"
Jetzt fragt sich natürlich mein Leser, jetzt fängt der an zu spinnen,
was soll ich von einer Katze zu Network Marketing lernen ? Das will ich
versuchen zu erklären.
Liegt was an, Alter ?
Das ist Happy, unser
Katerchen, ein Maikätzchen, im Juli zu uns gekommen, jetzt also rund 8
Monate alt und ein echter Düsenblitz, ein Kater halt.
In
seinem jungen Leben hatte er schon einen "schweren" Autounfall zu
überstehen, der Schock saß tief an jenem Nachmittag, aber wie durch ein
Wunder, obwohl er unterm Auto durchkullerte, er kam nicht unter die
Räder. Nur eine Hinterpfote war angeschlagen und blutete.
Jetzt hat er den nötigen Respekt vor Autos, der ihm vorher sichtlich fehlte.
Der Schock war schnell verflogen und am Tag darauf ging das wilde Katerleben, wenn auch eine Weile humpelnderweise weiter.
Obwohl dem Kater die Pfote offenkundig wehtat und das Springen auch schmerzte, ließ er nicht davon ab.
Nehmen
wir dagegen einen durchschnittlichen Network Marketer, da sehen wir
Menschen, die jammern, weil dies und das nicht funktioniert, weil sich
kaum einer in seine Landing-
page einträgt, weil die Liste nicht wächst und weiß der Teufel noch alles.
Eine Katze ist zäh, heißt es, aber ist das die ganze Wahrheit?
Ist
es nicht eher so, dass ihr Lebenswille und ihre Lebenslust die Mieze
immer wieder anstacheln, Schmerzen, negative Erlebnisse, zu überwinden.
Und sie lernt immer dazu - zu einem Zweck - als kleines Tierchen zu überleben und bequem zu leben!"
Den Rest schenke ich mir, der hatte nicht sonderlich viel Tiefgang, wer trotzdem zu Ende lesen will, möge hier klicken.
Warum musste das nur passieren?
Am
Abend des 03.11. ließ unser Happy ungewöhnlich lange auf sich warten,
obwohl er es gewöhnt war, irgendwann ins Haus zu kommen, weil da die
abendliche Gemütlichkeit auf ihn wartete. Will heißen: Erst mal
ordentlich futtern und dann noch ein bißchen spielen, um schließlich das
zu machen, was alle Katzen gerne machen, nämlich schlafen.
Obwohl
es an diesem Abend merklich kalt wurde, der Happy ließ auf sich warten.
Gegen 21:30 Uhr fuhr ich meine Frau zur Nachtschicht in einem
Pflegeheim und als ich zurück war, rief ich wiederholt im Hof hinterm
Haus nach ihm - vergebens, er tauchte nicht auf.
Das
wiederholte ich in der Folgezeit mehrfach, abgesehen davon, dass ich
von einem Seitenfenster mit Blick auf die Haustür nach ihm schaute. Wer
sich nicht blicken ließ war das Katerchen. Mir wurde dann doch schon
etwas flau im Magen, denn an Sommerabenden war das normal, aber nicht
jetzt, wo die Temperatur gegen 0 Grad tendierte.
Sichtlich
besorgt wollte ich mich dann doch gegen halb 12 aufs Ohr legen,
schließlich musste ich meine bessere Hälfte morgens um 6 Uhr von der
Arbeit wieder abholen. Nochmal kurz aus dem Fenster auf die Haustür
geguckt - oh je da kauerte das Katertierchen, aber nicht wie sonst
erwartungsvoll, wann denn endlich seine Menschen ihn reinlassen.
Nein
ich sah sofort, dass da mit ihm was nicht stimmt, denn schon als ich
die Tür aufmachte flitzte er nicht wie sonst ins Haus, sondern ich sah
Blut an seiner linken Pfote, die er seltsam unter seinem Körper hielt.
Also trug ich Happy rein, möglichst so, dass ich nicht an sein linkes
Bein kam, aber auch das tat ihm offensichtlich weh, denn sein Wimmern
war überdeutlich. Da war mir sofort klar, dass seine Verletzung schlimm
sein musste. Nur außer einer leicht blutenden linken Ohrspitze war an
ihm nichts weiter zu entdecken, also hoffte ich darauf, dass die
Verletzung möglicherweise daher rührte, dass er sich mit einem anderen
Tier gebissen haben könnte.
Ich trug
den Happy eine Treppe hoch zu seiner Spiel- und Schlafecke vor der
Balkontür und gab ihm Milch zu trinken. Er war völlig ausgelaugt, denn
es war schon beachtlich, was er wegschlappte. Nur Fressen wollte er
nicht. Dann schleppte er sich zu seinem Schlafsofa und sah mich so
dankbar an, als wollte er mir sagen, nun bin ich endlich zu Hause bei
meinen Menschen.
Mehr konnte ich zu dieser
mitternächtlichen Stunde nicht machen und so ging ich ins Bett. Frühs
holte ich meine Frau ab und gemeinsam schauten wir sofort nach Happy.
Er lag neben seinem Schlafkissen und wimmerte etwas als wir ihn
streichelten und versuchten, ihn wieder richtig hinzulegen.
Uns
wurde klar, ohne Tierarzt kommen wir nicht aus, denn die Art der
Verletzung konnten wir nicht bestimmen. Es war nur klar, sein linkes
Beinchen konnte er kaum bewegen, geschweige denn belasten. Den kleinen
Kerl in die Tragebox zu legen, war auch für uns eine Tortur. Nur gut,
dass meine Frau ihn schon über eine Stunde vor Abfahrt in die offene Box
legte, damit er sich daran gewöhnt. Es war schließlich erst das zweite
Mal ( und letzte ), dass Happy zum Transport zum Tierarzt in diese
Tragebox kam.
Ich vergesse nie
seine ängstlichen kleinen Augen, die mich aus der Box rechts neben mir
anschauten, denn meine Frau hielt die Box auf ihren Knien. Dazu maunzte
er, denn Autofahren war nie sein Ding gewesen. Den Respekt vor Autos
hatte er durchaus entwickelt, deshalb war uns der Vorfall vom Vorabend
kaum verständlich.
Die Diagnose des
Tierarztes beraubte uns endgültig aller noch vorhandenen Hoffnungen,
denn die blutende Wunde an der Schulter war nur eine große Prellmarke,
viel schlimmer war die Tatsache, dass unser Katerchen irgendwie unter
ein Auto gekommen und mit der linken Schulter irgendwo angeschlagen sein
muss, es war kein Trost, dass er offenbar nicht mit Autoreifen in
Berührung kam. Die Diagnose war grausam genug, durch den Anschlag wurde
das Schulterblatt zertrümmert, sein linkes Vorderbeinchen also nicht
mehr funktionstüchtig. Nachdem ihn der Tierarzt betäubt hatte, war die
Schwere der Knochenverletzung überdeutlich erkennbar. Das Beinchen wurde
quasi nur noch durch das Gewebe und Fell gehalten. Rippenbrüche konnte
der Arzt nicht ausschließen.
Jeder wird sich vorstellen
können, welche Behandlungen eine solche schwere Fraktur bei einem
Menschen nach sich ziehen würde. OP, Eingipsen, wochenlanges
Ruhigstellen, das fällt mir so als Laie ein. Aber - wie soll das
bei einer Katze gehen?
Meiner
Frau und mir wurde auf grausame Weise klar, unser noch viel zu junges
Katerchen wird im Katzenhimmel und in unseren Erinnerungen weiterleben.
Um dem Happy weitere Qualen und Schmerzen zu ersparen, die er seit dem
Vorabend gehabt hatte, entschlossen wir uns ihn einschläfern zu lassen.
Selig sind Menschen, die Katzen lieben, denn sie werden niemals einsam sein ( Sprichwort )
Dieses
Sprichwort hört sich so gut an, solange das Katzentierchen um einen
herumwuselt, schnurrt und das Köpfchen an den Waden reibt.
Doch
das ist nicht mehr, unser Kater hat einen ehrenvollen Ruheplatz im
Garten gefunden, in dem er so gern rumtollte. Nur der Garten hatte ihm
natürlich nicht gereicht und die nahe Straße wurde ihm zum Verhängnis.
Blogger
sind auch nur Menschen und deshalb schreibe ich diesen Beitrag, weil
mich der Verlust unseres Happy gefühlsmäßig arg mitgenommen hat, auch
wenn der Artikel aus dem Rahmen fällt. Denn normalerweise dreht es
sich bei meinem Blog um WordPress und Bloggen aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachtet.
Aber wie geschrieben, Blogger sind auch nur Menschen und Menschen lieben Tiere.
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